Das Vertrauensdilemma: KI-Implementierung in Logistik und Industrie

Die Einführung künstlicher Intelligenz (KI) in Logistik und Industrie steht vor großen Herausforderungen. Oft stehen einer erfolgreichen KI-Implementierung Widerstände und Skepsis gegenüber. Wie können Unternehmen das Potenzial der KI nutzen, ohne auf interne Barrieren zu stoßen? Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie Vertrauen in die KI aufgebaut werden kann, um zukunftsfähige, effiziente Unternehmen zu gestalten.

Beim Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Logistik und Industrie begegnet man einem Phänomen, das typisch für die Einführung neuer Technologien ist: Menschliche Widerstände werden sichtbar.  

Während Beschäftigte um ihre Arbeitsplätze fürchten, vertrauen Kundinnen und Kunden nicht den Möglichkeiten, die von der neuen Technologie versprochen werden. Darüber hinaus können Führungskräfte das Risiko, aufgrund eines Mangels an Vergangenheitsdaten, nur schwer einschätzen. Gerade Hollywood trug einen entscheidenden Teil dazu bei, Misstrauen gegenüber KI zu schüren.

Der lesenswerte Bericht der Plattform Industrie 4.0 Österreich „AI for good – menschenzentrierter Einsatz von AI“[1] führt negative Akzeptanzfaktoren auf, die einer erfolgreichen KI-Implementierung im Wege stehen könnten. Intransparenz von KI-Algorithmen wird ebenso erwähnt wie Konflikte mit rechtlichen Rahmenbedingungen oder Ängste vor Jobverlust.

Veränderungsprozesse in Unternehmen, insbesondere wenn sie von so einer potenten Macht wie der KI ausgehen, scheitern oft am fehlenden Vertrauen in die Technologie.

Das Potenzial künstlicher Intelligenz

Der Einsatz von KI birgt enormes Potenzial, sowohl für Effizienzsteigerungen als auch für neue Vertriebs- und Absatzmöglichkeiten.

Das Beratungsunternehmen McKinsey schätzt, dass generative KI der Weltwirtschaft einen Mehrwert in Billionenhöhe verschaffen könnte.

Bis 2040 könnte die Arbeitsproduktivität durch den Einsatz von KI jährlich zusätzlich zwischen 0,1 und 0,6 Prozent wachsen. Kombiniert man generative KI mit anderen Technologien, könnte das Produktivitätswachstum gar um 0,2 bis 3,3 Prozentpunkte jährlich steigen.[2]

Künstliche Intelligenz birgt zweifellos großes Potenzial. Dieses kann jedoch nur voll ausgeschöpft werden, wenn der Einsatz neuer Technologien nicht durch interne Widerstände gebremst, gestoppt oder gar sabotiert wird. Ein gewisses Maß an Vertrauen ist daher unerlässlich.

Wie schaffen Sie Vertrauen in künstliche Intelligenz?

Zum Glück gibt es bereits erprobte Taktiken, wenn es darum geht, technologische Veränderungsprozesse in Unternehmen durchzuführen. Eines der bekanntesten Modelle ist das 8-Stufen-Modell eines Veränderungsprozesses nach J. P. Kotter. Umgelegt auf die Einführung von KI-Technologien, könnte dies wie folgt aussehen:

  1. Erzeugen eines Dringlichkeitsgefühls

In der ersten Stufe sollten Beschäftigte und Führungskräfte von der Dringlichkeit des Einsatzes von KI überzeugt werden. Hierzu könnten Impulsvorträge, interne Informationsveranstaltungen oder E-Mail-Aussendungen dienen, in denen über die Umwälzungen, welche KI mit sich bringen wird, berichtet wird.

  • Aufbauen einer Führungskoalition

Ein vertrauenswürdiges Führungsteam, welches den Veränderungsprozess begleitet, sollte initialisiert werden. Hier ist es gut, auch bereits Expertise im KI-Bereich zu inkludieren.

  • Entwickeln einer Vision

Eine Vision, welche das Unternehmen im neuen KI-getriebenen Marktumfeld positioniert, sollte erstellt werden.

  • Kommunizieren der Vision

Diese Vision sollte nun den betroffenen Personen kommuniziert werden.

  • Befähigung der Beschäftigten

In der fünften Stufe sollten Beschäftigte und Führungskräfte fachlich befähigt werden, mit der neuen Technologie umzugehen. Spezielle KI-Trainings sind hier sinnvoll.

  • Schnelle Erfolge

Damit die Umsetzung langfristig Erfolg hat, sind schnelle Erfolge wichtig. Hier kann von „Low hanging Fruits“ ausgegangen werden, also solche Bereiche, in denen KI mit niedriger Eintrittsschwelle hohe Resultate erzielt.

  • Konsolidieren

Die Erfolge sollten genützt werden, um die Energie auf weitere Innovationen zu lenken und nun größere KI-Implementierungen zu starten.

  • Verankern in der Kultur

Das Unternehmen kann nun die neue Technologie in die Kultur integrieren. So wird künstliche Intelligenz zum integralen Bestandteil eines zukunftsfitten Unternehmens.

Vertrauen in künstliche Intelligenz ist notwendig!

In der Zukunft wird KI wahrscheinlich eine noch größere Rolle in unserem Alltag und in der Arbeitswelt spielen. Unternehmen, die es schaffen, diese Technologie verantwortungsbewusst und effektiv zu integrieren, werden nicht nur ihre Produktivität und Effizienz steigern, sondern auch innovative Lösungen und Dienstleistungen entwickeln, die für uns heute vielleicht noch nicht vorstellbar sind. Hierfür müssen wir es kollektiv schaffen, Vertrauen in die KI aufzubauen. Dies ist angesichts der internationalen Konkurrenz kein Freizeitvergnügen, sondern eine Notwendigkeit.

Beginnen Sie noch heute damit, Vertrauen in künstliche Intelligenz aufzubauen und Ihr Unternehmen KI-fit zu machen!

Welche exponentiellen Möglichkeiten sich aus der Nutzung von künstlicher Intelligenz ergeben und wie der effektive Einsatz den unternehmerischen Erfolg steigern kann, hat Patrick Siebert in seiner Keynote „KI-Strategien für Pioniere: Willkommen im Zeitalter der exponentiellen Möglichkeiten!“ am ILS2023 vorgestellt. Diese Keynote findest du in unserem ILS365 Content Hub.

Vor drei Jahren tauchte Patrick Siebert tief in die Welt der Künstlichen Intelligenz ein. Heute informiert er weltweit über die neuesten KI-Entwicklungen. Sein YouTube-Kanal mit über 13.500 Abonnenten und sein TikTok-Kanal mit über 15.700 Followern zeugen von seiner Reichweite und Einflussnahme. Als Geschäftsführer von Seabird Marketing begeistert und unterstützt er Kunden in verschiedenen Bereichen, darunter die digitale Transformation von Geschäftsprozessen durch den gezielten Einsatz von KI. Hierbei liegt sein Fokus besonders auf AI Marketing, Video Marketing und Social Media Marketing.


[1] https://plattformindustrie40.at/wp-content/uploads/2021/11/AI-for-GOOD-Leitfaden_Plattform-Industrie-40.pdf

[2] https://www.mckinsey.com/capabilities/mckinsey-digital/our-insights/the-economic-potential-of-generative-ai-the-next-productivity-frontier#key-insights

Veröffentlicht am von
Patrick-Siebert
GASTBEITRAG
Patrick Siebert

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