Taktgeber der digitalen Transformation | Willibald Ehrenhöfer | Landesrat für Wirtschaft, Arbeit, Finanzen, Wissenschaft und Forschung

Mit Innovation, Bildung und Vernetzung die Steiermark an die Spitze führen

Die digitale Transformation schreitet rasant voran und hat mittlerweile all unsere Lebensbereiche erfasst. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen wir mit der Entwicklung nicht nur Schritt halten, sondern Taktgeber werden. Wir müssen die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz als Chancen für unseren Standort sehen und mit unserer geballten Innovationskraft die digitale Zukunft aktiv mitgestalten. Denn die Steiermark hat alle Voraussetzungen, um an der Spitze dieser Entwicklung zu stehen – und wir müssen alle Möglichkeiten konsequent nutzen.

Digitalisierung und KI als Wachstumsmotor

Ob in Industrie, Produktion oder Logistik: Digitalisierung und Automatisierung verändern Prozesse grundlegend. Moderne Logistiksysteme arbeiten mit Echtzeitdaten, während Künstliche Intelligenz nicht nur Routen optimiert, sondern auch Kundenverhalten analysiert und Arbeits-, Einkaufs- und Produktionsprozesse sowie die Lagerlogistik steuert und verbessert. Autonome Fahrzeuge transportieren Güter, und die Lagerhaltung wird intelligent gesteuert. Das Ergebnis: effizientere Abläufe, geringere Kosten und reduzierte Emissionen.

Darüber hinaus eröffnet Künstliche Intelligenz neue Möglichkeiten in der Qualitätskontrolle, vorausschauenden Wartung und Produktionsplanung. Wer diese Technologien gezielt einsetzt, steigert seine Effizienz deutlich. Digitalisierung und KI sind somit Schlüssel, um Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz erfolgreich miteinander zu verbinden.

Bildung, Qualifizierung und Talente

Die neuen Technologien erfordern auch neue Qualifikationen. In der digitalen Transformation sind gut ausgebildete Köpfe unser größtes Kapital. Deshalb brauchen wir ein Bildungssystem, das Kompetenzen für eine digitale Welt vermittelt. Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sind dabei Partner der Wirtschaft und Quelle praxisnaher Lösungen.

Wir müssen jungen Talenten Chancen eröffnen – etwa durch Praktika, die Einbindung in Forschungsprojekte oder die Förderung von Gründungen. Gleichzeitig gilt: Lebenslanges Lernen ist die wichtigste Antwort auf den Fachkräftemangel. Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG arbeitet daher laufend an gezielten Förderungen für Weiterbildungsmaßnahmen, um Beschäftigte zu unterstützen, dass sie das notwendige Rüstzeug für ihre berufliche Entwicklung bekommen. Das ist ein entscheidender Schlüssel, um Unternehmen jene qualifizierten Fachkräfte zur Verfügung zu stellen, die sie dringend benötigen.

Wir brauchen in allen Bereichen einen aktiven Zugang: von der Anwendung in einfachen sowie unterstützenden Tätigkeiten bis hin zur Programmierung neuronaler Netze, von der Datenanalyse und Datenarbeit bis zum Schutz vor Cyber Crime und Datensouveränität.

Willibald Ehrenhöfer, Josef Herk und Wolfgang Eder © ILS2025

Forschung in Innovationskraft übersetzen

Die Steiermark ist mit einer Forschungsquote von 5,31 Prozent nicht nur Innovationsland Nummer 1 in Österreich, sondern liegt damit an der europäischen Spitze. Hinter dieser Zahl steht ein dichtes Netz an Hochschulen und Forschungseinrichtungen und die Bereitschaft unserer Unternehmen, in F&E zu investieren. Rund drei Viertel dieser Ausgaben stammen direkt aus der Wirtschaft.

Doch Forschung allein reicht nicht. Erst wenn neue Ideen in Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden, entsteht Wertschöpfung. Genau hier liegt eine besondere Stärke: Von Automobil über Maschinenbau bis Umwelttechnik – unsere Betriebe schaffen Innovationen, die weltweit gefragt sind. Dabei avanciert die Steiermark immer mehr zum Hotspot der Automatisierungsbranche.

Best Practice: Innovation aus der Steiermark

Zu den steirischen Vorreitern zählen neben Leitbetrieben wie der Andritz oder Magna Steyr, die seit 2020 auf Künstliche Intelligenz setzen, auch das Know Center oder kleinere Firmen wie PH Predicting Health in Graz oder COMTRiX in Tillmitsch. Diese Beispiele zeigen: Innovation passiert in der Steiermark – in großen Betrieben ebenso wie in dynamischen Kleinunternehmen.

Vernetzung als Erfolgsfaktor

Damit dieser Erfolg weitergeht, braucht es Zusammenarbeit. Mit der von mir initiierten Standortpartnerschaft Steiermark haben wir eine Plattform geschaffen, die Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sozialpartner vernetzt. Hier bearbeiten wir zentrale Standortfragen – von Fachkräften über Infrastruktur bis zu Bildungsmaßnahmen – gemeinsam.

Ein gelungenes Beispiel ist der Digital Innovation Hub Süd, der vor allem KMU bei der digitalen Transformation unterstützt. Wie innovativ die Steiermark ist, beweisen jedes Jahr die Gewinnerinnen und Gewinner des Innovationspreis Steiermark. Damit holen wir jene Unternehmen vor den Vorhang, die mit neuen Technologien nicht nur den heimischen, sondern auch internationale Märkte erobern.

Gemeinsam die Zukunft gestalten, gemeinsam sind wir stark

Die Herausforderungen bleiben groß, aber die Steiermark verfügt über die richtigen Voraussetzungen, um diese zu meistern. Wenn wir unsere Stärken bündeln, können wir mehr sein als bloß Mitläufer – wir können Taktgeber sein. Digitalisierung und KI geben uns die Instrumente, Bildung und Forschung liefern das Fundament, Vernetzung macht den Standort Steiermark stark und unsere Menschen sind leistungsbereit und lernwillig!

Wenn wir gemeinsam handeln, Innovationen mutig umsetzen und Talente fördern, bleibt die Steiermark international wettbewerbsfähig und wird zum Vorbild für nachhaltiges Wachstum in Europa.

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📊 Quelle: Willibald Ehrenhöfer, Dialog, ILS2025 Leoben

Wer ist Willibald Ehrenhöfer?

  • Willibald Ehrenhöfer ist seit dem 6. März 2025 Landesrat für Wirtschaft, Arbeit, Finanzen, Wissenschaft und Forschung in der Steiermärkischen Landesregierung.
  • Er war langjähriger Wirtschaftsdirektor des Forstbetriebes Franz Mayr-Melnhof-Saurau und gilt als ausgewiesener Experte sowie engagierter Vertreter der Interessen des steirischen Wirtschaftsstandorts.
    Quelle: 20250305_LFBOE-Medieninfo_LFBOE_begruessen_neuen_Landesrat.pdf
  • Willibald Ehrenhöfer ist Mitglied im Aufsichtsrat des Holzcluster Steiermark, im Forschungsbeirat des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), im Forstausschuss der Landwirtschaftskammer Steiermark, im Vorstand der Land- und Forstbetriebe Steiermark sowie im Klima- und Energieausschuss der Land- und Forstbetriebe Österreich. Mehr Lesen

Veröffentlicht am 9. Oktober 2025von
Milica Knezevic Kusterer

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