#WHYils – In dieser Serie sprechen wir mit unserer Community und wollen herausfinden, auf welchen Driving Trends ihr Fokus liegt und warum sie ein Teil der Independent Logistics Society sind. Den Auftakt macht Bernd Kögler, Technischer Leiter bei Pankl Racing Systems.
Bernd Kögler, geboren 1972 in Wien, absolvierte die HTL für Elektrotechnik und begann im Jahr 1992 das Maschinenbaustudium an der TU Wien, Abschluss 1999 mit den Vertiefungsschwerpunkten Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau. Start bei Pankl Racing Systems A.G. im Sommer 2006 als Projektleiter im Verkauf. Aktuell technischer Leiter der Pleuel – Serienfertigung in Bruck an der Mur sowie zudem verantwortlich für konzernübergreifende Aufgaben im Bereich Automatisierung und Digitalisierung sowie für die Kooperation mit Partnerunternehmen.
Neben den beruflichen Aufgaben aus Leidenschaft als Autor tätig, das Erstlingswerk „Lessons learned…?!“ in 2021 beschäftigt sich mit der Führung in Familie und Beruf, im Sommer 2022 Veröffentlichung des Fachbuchs „Die digitale Transformation des Qualitätsmanagements: Potenziale nutzen, Strategien entwickeln, Qualität optimieren“, das gemeinsam mit vier weiteren Autoren verfasst wurde.
Der Wissens-und Erfahrungsaustausch mit Personen ist ihm persönlich sehr wichtig, außerdem ist er viel in der Natur unterwegs und kocht gerne.
Warum ist Pankl ein Partner der Independent Logistics Society?
Die Herausforderungen, mit denen wir gegenwärtig konfrontiert sind – sei es die Verfügbarkeit von zugekauften Materialien oder Rohstoffen, das Vorhandensein von qualifiziertem Personal, die Energieversorgung oder umweltrelevante Themen – erfordern eine intensive Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch. Wir werden nur dann in der Lage sein, die Zukunft erfolgreich mitzugestalten, wenn wir voneinander lernen und multilateral von den geschaffenen Netzwerken profitieren können. Die Independent Logistics Society schafft dafür den entsprechenden und geeigneten Rahmen, bringt Menschen zusammen, fördert die Kommunikation und den Erfahrungsaustausch und bietet somit einen idealen Nährboden für das gemeinsame unternehmerische und persönliche Wachstum.
Welchen Mehrwert bietet der ILS-Plattformgedanke eurem Unternehmen und was konntet ihr bereits von der Community mitnehmen?
Ich hatte meinen ersten Kontakt mit Kajetan Bergles im Herbst 2020, als wir zwischen zwei Corona Wellen die Videosequenz für den ILS bei Pankl drehen und uns damit als Partnerunternehmen der Fa. Knapp vorstellen durften. Ich habe seitdem an den ILS Veranstaltungen teilgenommen und durfte dadurch Menschen und Unternehmen kennenlernen, mit denen ich sonst nicht in Kontakt gekommen wäre. Auch die fachlichen Inhalte der Vorträge beim ILS haben mich und meine Kollegen immer inspiriert und zum Weiterdenken angeregt. Seit diesem Winter sind wir, wiederum durch den Kontakt zu Kajetan Bergles, auch Partner im Styrian Service Cluster, unser Netzwerk wächst somit kontinuierlich.
Auf welchen Driving Trends wird euer Fokus in den nächsten Jahren liegen und warum? (Zu den Trends zählen: Künstliche Intelligenz & autonome Logistik, NextGen Security, New Urban Logistics, Extended Reality, Quantum Computing, New Energy Solutions, Circular Economy, Digitaler Zwilling, 3D-Printing, Big-Data Analysis, Internet of Things (IoT) etc.)
Ich denke, alle erwähnten Schwerpunkte werden für die zukünftige Ausrichtung von Pankl eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Mit der einen oder anderen Thematik beschäftigen wir uns bereits (z.B.: KI, AR, IoT, Cyber Security, Zero Emission Strategy, digitaler Zwilling, 3D Druck) weil es in der Vergangenheit und in der Gegenwart entsprechende Business-Cases gibt, andere werden vermutlich in naher oder ferner Zukunft für uns von Relevanz sein. Das liegt allein schon daran, dass wir uns vor keiner dieser Technologien verschließen möchten/dürfen, auch wenn wir eigentlich ein klassisches Zerspanungsunternehmen sind. Es gilt aber immer darauf zu achten, letztendlich einen Mehrwert aus der eingesetzten Technologie für unsere internen oder externen Kunden zu generieren, denn nur dann macht der Fortschritt und die digitale Transformation einen Sinn.
In Anbetracht dieser Trends, in welche Richtung könnten sich die Produkte, Lösungen und Dienstleistungen von Pankl in Zukunft verändern?
Pankl wird wohl auch zukünftig ein Hersteller von Produkten für den Nischenmarkt bleiben, wir können aber mit eigenen digitalen Lösungen unsere Produkte noch besser an die Anforderungen unserer Kunden anpassen. Beispielsweise haben wir bereits im Jahr 2012 die lückenlose systemische Rückverfolgbarkeit auf Einzelteilebene für unsere Produkte eingeführt. Im Jahr 2019 wurde großflächig in die Technologie des Metall-3D Drucks investiert. Unser Getriebewerk ist mit einer automatisierten Lagerlogistik der Fa. Knapp ausgerüstet usw. Ich denke ein wesentlicher Meilenstein für die Zerspanungstechnologie wird der Einsatz „intelligenter“ Werkzeuge sein, die direkt mit der Maschinensteuerung kommunizieren und somit die Bearbeitung automatisch optimieren. Ebenso wird die Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung Einzug nehmen – ich denke da beispielsweise an Lernsoftware (z.B Sprachtraining für ausländische Mitarbeiter oder Kunden), interaktive Instruktionsvideos uvm. Außerdem besteht sicher die Möglichkeit, dynamisch hoch beanspruchte Komponenten mit entsprechender Sensorik auszustatten, die eine online-Zustandsbeurteilung ermöglicht. Das alles ist aber nur ein rasch gedachter Auszug aus den Möglichkeiten, die sich uns bieten werden/können, wenn wir das wollen.
Du möchtest mehr über Pankl Racing Systems erfahren? Hier geht es zur Website.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Bernd Kögler für seine Expertise und die spannenden Einblicke.