Wie stärken wir Menschen, Unternehmen und Regionen für die Zukunft?
Am 17. September 2025 wurde der Internationale Logistiksommer (ILS) in Leoben mit einem hochkarätig besetzten Eröffnungspanel eröffnet. Unter dem Motto „Digitale Transformation trifft auf steirische Innovationskraft“ diskutierten Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft über Mut, Technologie und den Wirtschaftsstandort von morgen.
Mut zur Innovation – die Steiermark als Zukunftslabor
„Wissenschaft und Forschung sind die Wirtschaft von morgen“, eröffnete Willibald Ehrenhöfer, Landesrat für Wirtschaft, Arbeit, Finanzen, Wissenschaft und Forschung, das Panel. Innovation sei kein Selbstzweck, sondern das Ergebnis von Mut, Offenheit und der Fähigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse mit wirtschaftlicher Praxis zu verbinden.
Mit einer Forschungsquote von über 5 % zählt die Steiermark zu den forschungsstärksten Regionen Europas. Die Herausforderung sei nun, dieses Potenzial auch in wirtschaftliches Wachstum umzuwandeln. Digitalisierung spiele dabei eine zentrale Rolle: von der Automatisierung über datenbasierte Entscheidungen bis hin zu energieeffizienten Produktions- und Logistikprozessen.
Ehrenhöfer betonte: „Zukunft gestalten erfordert Mut – Mut, Ideen zuzulassen, Emotionen zu bündeln und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Realität zu überführen.“

Menschen befähigen – Ausbildung als Schlüssel
Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, legte den Fokus auf die Menschen hinter der Transformation. Lehrlinge und Fachkräfte seien die „Zukunftsbeauftragten des Landes“. In einer Zeit, in der doppelt so viele Menschen in Pension gehen, wie junge nachkommen, sei Bildung der wichtigste Rohstoff Österreichs.
„Exzellenz ist der neue Durchschnitt“, so Herk. Mit dem neuen Center of Excellence im WIFI Steiermark will die Wirtschaftskammer zeigen, dass berufliche Ausbildung, Forschung und Innovation Hand in Hand gehen müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Das Mindset müsse sich ändern: „Wir brauchen keine Angst vor Technologie, sondern den Willen, sie zu gestalten.“
Leoben als Innovationsdrehscheibe
Für Bürgermeister Kurt Wallner ist der ILS längst mehr als eine Veranstaltung – er ist ein Symbol für die Innovationskraft der Region. „Leoben ist Kultur-, Industrie- und Kongressstadt zugleich. Mit dem neuen Kongresszentrum haben wir einen Ort geschaffen, an dem Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenkommen“, betonte Wallner.
Auch die Montanuniversität Leoben leistet einen zentralen Beitrag: „Universitäten sind nicht nur Orte des Wissens, sondern Plattformen, auf denen Innovation entsteht“, erklärte Vizerektorin Manuela Raith. Sie verwies auf das neue Gründerzentrum ZPP – Zentrum für Produkt- und Prozessinnovation, das Studierende und Gründer:innen dabei unterstützt, Ideen zur Marktreife zu bringen.
„Einmal Montanist, immer Montanist“ – dieser Spirit der Vernetzung und Praxisorientierung präge die Region nachhaltig.

Wirtschaft & Region – gemeinsam stark
Kajetan Bergles, Initiator des ILS, erinnerte an die Entwicklung der Veranstaltung: „Wir haben ILS365 bewusst als Jahresplattform aufgebaut, um den Austausch zwischen Generationen, Unternehmen und Forschung ganzjährig zu fördern.“ Logistik sei das Betriebssystem der Wirtschaft – und Digitalisierung ihr Treiber.
Gerald Hofer, CEO der KNAPP AG, zeigte, wie dieses Zusammenspiel konkret aussieht: „Wir sind nicht nur Anwender, sondern Entwickler von KI. Für uns bedeutet Digitalisierung, Technologien aktiv mitzugestalten.“ Trotz globaler Unsicherheiten investiert KNAPP weiter in Forschung, Mitarbeiter:innen und internationale Kooperationen.
Hofer plädierte für Offenheit statt Abschottung: „Regionalität ist wichtig, aber Innovation braucht Austausch. Wir müssen Grenzen überwinden – zwischen Unternehmen, Branchen und Ländern.“

Offene Haltung, starke Regionen
Zum Abschluss unterstrich Landesrat Ehrenhöfer, dass die Steiermark nur dann stark bleibt, wenn sie regional verwurzelt und international vernetzt bleibt.
„Automatisierung war gestern, Autonomisierung ist morgen. Digitalisierung ist das, was uns in der Gegenwart verbindet“, so Ehrenhöfer. Offene Wissenschaft, offene Märkte und offene Denkweisen seien die Basis für eine zukunftsfähige Wirtschaft.
Digital Empowerment, so das gemeinsame Fazit des Panels, bedeutet, Menschen, Unternehmen und Regionen zu befähigen, den Wandel aktiv zu gestalten – mit Mut, Kreativität und Zusammenhalt.

Recap
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📊 Quelle: Eröffnungspanel beim Internationalen Logistiksommer 2025 in Leoben


